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Aktion / Bericht

ÖDP-Landesvorsitzende Agnes Becker besichtigt Bio-Bauernhof in Zell/Wonneberg

Wonneberg. Die ÖDP-Landesvorsitzende Agnes Becker besuchte auf Einladung des ÖDP-Kreisverbandes Traunstein den Bio-Landwirtschaftsbetrieb Huberhof in der Zell/Wonneberg. Sie und die weiteren Besucher waren begeistert über das große Engagement von Thomas Reese und Nici Braun, die den Hof seit 10 Jahren bewirtschaften.

Zuerst wurden die Offenställe der ca. 50 Pinzgauer Rinder besichtigt. „Unsere Rinder leben in einem sozialen Herdenverband mit Stier, Mutterkühen und Kälbern“, erklärte Reese. „Durch die offene Stallhaltung genießen sie in der warmen Jahreszeit die saftigen Weiden rund um unseren Hof, im Winter sind sie im lichtdurchfluteten Strohstall mit großem Außenbereich und Schneekoppel. Die Mutterkuhhaltung ist eine extensive Art der Fleischrinderhaltung“, so der Bio-Landwirt. „Wir wollen eine  gute Qualität und nicht Quantität des Fleisches. Und unseren Tieren soll es mehr als gut gehen, der Respekt vor den Tieren steht bei uns im Vordergrund. Deshalb werden bei uns die Rinder auch stressfrei auf dem Hof geschlachtet.“

ÖDP-Kreisvorsitzender Georg Huber war erfreut davon, dass die Forderung aus dem ÖDP-Landtags-Wahlprogramm nach kurzen Transportwegen für Schlachttiere hier vorbildlich umgesetzt wird.

Als nächstes wurde der Schweinestall besichtigt. Auch die 35-50 Schwäbisch-Hällischen Landschweine (diese Rasse war vor 20 Jahren vom Aussterben bedroht) haben neben den großzügigen Strohställen einen eigenen großen Auslaufbereich. In diesem werden zur natürlichen Futtersuche extra Klee, Kräuter und andere Pflanzen angebaut. Außerdem werden die Schweine hauptsächlich mit eigen angebauten Futtermitteln, z.B. Gerste und Erbsen, ernährt. ÖDP-Bezirkstagskandidat und Bio-Gemüsebauer Andreas Huber ergänzte, dass hier auch betriebsübergreifend eine ökologische Kreislaufwirtschaft gut funktioniere: „Ich bekomme Bio-Mist vom Thomas und er dann von mir Futterkartoffeln für seine Schweine.“ Die Besucher waren begeistert, dass die Schweine hier mit Eber, Muttersauen und Ferkel im Familienverband auf der Weide und dem Sauacker leben dürfen. „Wenn die Tiere mit ausreichend Platz gehalten werden, kann man sehen, dass sie sich „sau“-wohl fühlen und ohne gegenseitige Verletzungen friedlich miteinander auskommen“, sagte Agnes Becker und betonte, dass die Politik gefordert sei, damit solche Vorzeige-Betriebe sich auf dem Markt behaupten können. Deshalb fordere die ÖDP auch eine verpflichtende Haltungskennzeichnung für alle tierischen Produkte.

„Die Haltung und gesunde Ernährung der Tiere wirkt sich auch auf die Qualität des Fleisches aus“, erklärte Thomas Reese. „Alle vier bis sechs Wochen wird bei uns  geschlachtet. In unserer eigenen bio-zertifizierten Hofmetzgerei wird neben dem Fleisch auch nach traditionellem Metzgerhandwerk ein großes Sortiment an verschiedenen Wurstwaren hergestellt, weshalb wir alle Teile der Tiere verwerten können. Die Produkte werden dann direkt über unseren Hofladen vermarktet.“ ÖDP-Stimmkreiskandidatin Dr. Ute Künkele fragte nach, ob die Waren dann auch alle verkauft werden, da der Biohof ja recht abgelegen sei. Nici Braun bejahte dies und sprach ein Lob an die Endverbraucher aus, die ihnen großteils schon seit vielen Jahren treu sind.

Nach einer kurzen Einkaufstour durch den Hofladen bedankte sich ÖDP-Kreisvorsitzender Georg Huber bei Thomas Reese und Nici Braun, dass sie der Hofbesichtigung mit der ÖDP-Landesvorsitzenden Agnes Becker zugestimmt haben: „Ich denke, wir haben alle gesehen, dass bei euch Tierwohl groß geschrieben wird und ihr mit der Direktvermarktung den direkten Draht zum Verbraucher pflegt und dieser sehen kann, wie bei euch Landwirtschaft funktioniert.“ Auch Agnes Becker bedankte sich und wünschte weiterhin gutes Gelingen. Sie betonte aber auch, dass die bisherige Landwirtschaftspolitik dafür verantwortlich sei, wenn immer noch viele Landwirte aufhören, da sie für sich keine betriebliche Zukunft sehen. „Mit dem weiteren Ausbau des Ökolandbaus wollen wir neben Naturschutzgründen gerade auch kleineren, bäuerlichen Betrieben eine Zukunft geben und diese wichtige Säule einer nachhaltigen Landwirtschaft den Verbraucherinnen und Verbrauchern näherbringen. Hierfür müssen wir mehr tun, vor allem für deren Planungssicherheit und für den Ausbau der regionalen Vermarktung", forderte Becker.

 

Bildunterschrift:

a) Gruppenphoto:
Thomas Reese erklärt seinen Besuchern die Vielfalt der Schweineweide: v.r. ÖDP-Landesvorsitzende Agnes Becker, Bezirkstagskandidat-TS Andres Huber, Thomas Reese, Hermann Ditzinger, Listenkandidatin Agnes Thanbichler, Bezirkstagskandidatin-BGL Dr. Ute Künkele und Kreisvorsitzender Georg Huber.

b) 9339:
Biobauern unter sich: Thomas Reese (links) im Austausch mit ÖDP-Landesvorsitzender Agnes Becker und ÖDP-Bezirkstagskandidat Andreas Huber

c) 9349:
Schweine und Ferkel im großzügigen Strohstall mit Auslauf auf Schweineweide.

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