Pressemitteilung
Der "ÖDP-Kreisverband Traunstein unterstützt die Anliegen des Aktionsbündnisses für Bürgerwindräder im Landkreis Traunstein"
"ÖDP-Kreisverband Traunstein unterstützt Aktionsbündnis für Bürgerwindräder im Landkreis Traunstein"
Traunstein:
Dezentraler Windkraftausbau in der Region unverzichtbar -
ohne Windkraft regionaler Klimaschutz nicht erreichbar!
Aktionskreis Bürgerwindräder im LK Traunstein trifft sich zu Online-Konferenz
Georg Huber, Sprecher des überparteilichen Aktionsbündnisses für Bürgerwindräder im Landkreis Traunstein freute sich, dass er fast die komplette Vorstandschaft und weitere Mandatsträger zur Online-Konferenz „Wie können wir die Windkraft voran bringen“ begrüßen konnte. Am Anfang betonte er die Dringlichkeit einer ausgewogenen Energieerzeugung durch einen Mix, der das Stromnetz gleichmäßiger befüllt. „Dazu muss neben Photovoltaik, Biogas und Speichermöglichkeiten auch die Windkraft in unserer Region ausgebaut werden. Im Vergleich zur Photovoltaik wird viel weniger Fläche verbraucht, da gibt es genügend einfache Rechenbeispiele“, so der Waginger Gemeinderat weiter.
Dr. Rainer Schenkaus Traunstein hob hervor, dass das Windkraftpotential auch bei uns endlich genutzt werden muss. Denn der Weltklimarat stellt unmissverständlich klar, dass unser Treibhausgaskontingent nahezu erschöpft ist. Die Wenigsten können sich vorstellen, was eine Erwärmung, besser gesagt eine Erhitzung, unserer Erde von über 1,5 Grad wirklich bedeutet. Extreme Hitze- und Trockenperioden, apokalyptische Brände, Starkregenfälle, Überflutungen, katastrophale Stürme etc. „Jede Kommune kann und muss ihren Beitrag leisten, sonst schaffen wir das nicht!“ Der politische Alltag zeigt wie abhängig und erpressbar Deutschland bei den fossilen Energien aus dem Ausland ist, wir müssen unabhängiger werden. Zudem ist eine weitgehende Autarkie bei der Energieversorgung auch friedenssichernd. Die hohen Energiekosten sind den Versäumnissen der Politik in der Vergangenheit geschuldet, sonst hätten wir heute niedrigere Energiekosten, die Preise explodieren nur bei den fossilen Energien. „Energie muss dort klima- und umweltfreundlich sowie preiswert erzeugt werden wo sie gebraucht wird. Mit der dezentralen Windkraft geht das“.
Die Effizienz der Windkraft hat sich in den letzten Jahren gewaltig gesteigert, erläuterte Hans Schupfner aus Anning. Windenergie im Binnenland sei heute günstiger als Gaskraftwerke „Voraussetzung ist,“ so Schupfner weiter, „dass wir weitere gute Standorte erschließen und auf die richtige Technik setzen. Höhere Türme und größere Rotoren sorgen bei gleicher oder sogar kleinerer Generatorleistung auch fernab der Küsten dafür, dass Windräder im Jahr mehr als 4.000 Volllaststunden erreichen. Das sind Werte, die auch auf dem Meer nicht wesentlich übertroffen werden. Bei aktueller Technik werden weniger Reservekraftwerke, kein Netzausbau auf Höchstspannungsebene und weniger als die Hälfte an Speicherkapazität benötigt. Das macht Strom auch in Zukunft verlässlich verfügbar und für Jedermann bezahlbar“.
Die vorerst ausgebremsten geplanten Windräder im Siebeneichenforst waren ebenso Thema der Onlineversammlung. Hans Stalleicheraus Trostberg bedauerte, dass die 3 beteiligten Gemeinden eine nach der anderen zurückgezogen hätten. Er wisse einige, auch Waldbesitzer, die den Windrädern dort positiv gegenüberstünden. Dr. Peter Langer aus Hörpolding konnte nicht verstehen, warum Traunreut und Trostberg ihre Bereitschaft zur Errichtung der Windräder zurück gezogen haben, obwohl erste Wirtschaftlichkeitsprüfungen gezeigt hatten, dass an dem Standort durchaus die Windräder wirtschaftlich betrieben werden könnten. Er sei der festen Überzeugung, dass für diesen Standort das letzte Wort noch nicht gesprochen sei. Hans Schupfner sah ebenfalls noch Möglichkeiten, nicht im, sondern am Waldrand. Er erinnerte an eine Ortsbesichtigung des Aktionsbündnisses, wo man auch einen möglichen Standort am Waldrand begutachtet habe.
Helmut Kaueraus Traunreut argumentierte, dass Windräder an Land den mit Abstand günstigsten Strom erzeugen könnten. „Es wird in Bayern immer behauptet, dass die Windräder in den Norden gehören, wo mehr Wind weht. Dagegen stehen aber immense Kosten für den Ausbau auf hoher See. Offshore-Windräder sind daher der teuerste Weg, Strom in großen Mengen zu produzieren. Hinzu kommen tausende Kilometer Stromtrassen auf Höchstspannungsebene, die kreuz und quer durchs Land gezogen werden müssen und den Stromkunden mit schätzungsweise 20 bis 30 Milliarden Euro belasten werden.“
Die Bund Naturschutz Kreisvorsitzende Beate Rutkowski forderte ebenfalls mehrWindräder im Landkreis, da sonst die Energiewende nicht zu schaffen sei. Windräder im Wald seien dabei nicht die erste Wahl, sondern es müssten nach Abschaffung der 10H-Regel -wofür sich der BN einsetze- erst einmal Offenland-Standorte geprüft werden. Wenn Kommunen und Bürger am Gewinn beteiligt seien, würde die Akzeptanz dafür steigen. Aber auch im Wald könnten Windräder unter naturschutzfachlichen Kriterien gebaut werden. „Wir brauchen so viel Energie wie möglich aus Wind und Sonne und schnellstmöglich einen neuen Regionalplan für Windenergie“, so Beate Rutkowski.
MDL Gisela Sengl sprach das Repowering an, also die Möglichkeit, die bisherigen Windräder in Schnaitsee und Baumham durch neue zu ersetzen, was mindestens eine Verdopplung der Leistung bewirken würde.
Kreisrätin Dr. Ute Künkele regte an, die Gemeinden mit ins Boot zu holen um durch den Ertrag der Windkraft die kommunalen Finanzkassen aufzubessern und/oder durch Bürger-Windkraftwerke eine höhere Akzeptanz bei der Bevölkerung zu erreichen.
Dr. Ralph Jörger, Mitglied von Scientists for Future Traunstein betonte, dass - der verstärkte Einsatz der flächeneffizientesten (2% der Fläche, lediglich 0,007% Flächenbedarf für die Fundamente), preisgünstigen, sicheren und sauberen Zukunftsenergie Wind ein entscheidender Schlüssel ist (neben Energieeinsparung und Energieeffizienz sowie der Photovoltaik und Geothermie) die Kipp-Punkte beim Klimawandel zu verhindern.
Aktionskreissprecher Georg Huber bedankte sich am Ende der Konferenz nochmal bei allen Beteiligten für deren Mitarbeit und kündigte weitere Aktionen und politische Initiativen des Aktionsbündnisses an, damit im Landkreis Traunstein endlich wieder neue (Bürger-)Windräder entstehen. „ Selbstverständlich gehören Klima- und Naturschutz dabei zusammen und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Ein für Mensch und Natur verträglicher Ausbau der Windkraft ist möglich und dringendst nötig“, so der Appell der im Aktionsbündnis vereinten Windkraftbefürworter.
Interessenten, welche das Aktionsbündnis unterstützen wollen, können sich gerne bei Georg Huber (Tel. 08681/45180) melden.
Noch ein paar Anregungen:
- Kipppunkte müssen unbedingt vermieden werden
- Wirtschaftsmotor Windenergie!
- aktuelle seriöse Untersuchungen (z.B. TU München …) zeigen, um die notwendige Energiewende in Bayern zu schaffen, müssen pro Jahr und Landkreis zwei Windräder gebaut werden! Eine riesige Aufgabe, mit echtem Willen, Mut und richtig Tempo geht das.
- Windräder sind auch bei uns wirtschaftlich zu betreiben. Bürger, Kommunen, wir alle profitieren davon.
- Ohne die umfangreiche Windenergienutzung geht es nicht!
- letztendlich trägt die Windenergienutzung ganz wesentlich zur Bewahrung der Schöpfung bei.
Windkraft als regenerative Energie war letztlich auch ein zentraler Baustein im Bundestagswahlkampf der ÖDP!