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Pressemitteilung

Die ÖDP stellt Ihre Kreisrätin Dr. Ute Künkele als Landratskandidatin zur Wahl!

Kreis-ÖDP nominiert als Landratskandidatin Dr. Ute Künkele (16.04.2025)

Traunstein. Dr. Ute Künkele aus Petting bewirbt sich als bisher einzige Frau gegen neun männliche Konkurrenten um das Amt des Landrats im Landkreis Traunstein. Die Aufstellungsversammlung im Sailer-Keller leitete ÖDP-Kreisvorsitzender Georg Huber (Waging). Zunächst waren neben Künkele auch die Gemeinderätinnen Maria Dirnaichner (Schnaitsee) und Christine Rehrl (Waging) sowie der stellvertretende ÖDP-Bundesvorsitzende Helmut Kauer (Traunreut) im Gespräch. Nach deren Verzicht stand schließlich nur noch die Pettingerin zur Wahl und wurde von den zwölf anwesenden ÖDP-Mitgliedern mit zehn Stimmen bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung gewählt. Wolfgang Königbauer (Traunstein) dankte Ute Künkele dafür, dass sie sich als politisch engagierte Frau zur Verfügung stellte. Georg Huber berichtete, dass es im Vorfeld auch Gespräche mit anderen politischen Parteien gegeben habe, um gegebenenfalls einen gemeinsamen Kandidaten für eine ökologisch-soziale und enkeltaugliche Politik zu finden. Allerdings wollten die anderen Parteien nicht auf eigene Kandidaten verzichten.

Künkele stellte zunächst die Stationen ihres Lebens vor: Geboren 1954 in München, besuchte die Tochter einer Chemielaborantin und eines Drogisten in Traunstein den Kindergarten, die Volksschule und das Annette-Kolb-Gymnasium. Nach einem Zwischenspiel als Austauschschülerin in Knoxville (Tennessee), wo sie den amerikanischen Highschool-Abschluss erwarb, kehrte sie ans AKG zurück und studierte nach dem Abitur Biologie in Salzburg. Ihre Doktorarbeit befasste sich mit den vegetations- und bodenkundlichen Verhältnissen im Schönramer Filz bei Petting. Ihr beruflicher Werdegang ist vielgefächert: Von Biotopkartierung im Landkreis Traunstein und dem Aufbau eines Pollen-Informationsdienstes in Salzburg und in Südost-Oberbayern bis zur Allergie-Beratung und Schulung von Ärzten und Apothekern, von Lehrtätigkeiten an den Gymnasien in Trostberg und Laufen bis hin zu Führungen, Projekttagen und Vorträgen u. a. zu den Themen Moore, Moorschutz, Heilkräuter und „Essen aus der Natur“ – jeweils auch für Kindergartenkinder, Grundschulen und Gymnasien. Künkele ist zudem geprüfte Pilzsachverständige der Deutschen Gesellschaft für Mykologie und in der Pilzberatung tätig. Mit ihrem verstorbenen Mann Gerhard Hackl hatte sie zuvor eine Agentur für Werbung im Internet rund um den Waginger See aufgebaut. Seit 2014 ist Künkele für die ÖDP Mitglied des Kreistags, seit 2020 Fraktionssprecherin. Zudem ist sie aktives Mitglied verschiedener Naturschutzverbände, Gesellschaften und Vereine.

Ihre Motivation, zur Wahl anzutreten, begründete Künkele so: „Nachdem Magdalena Obermayer als CSU-Kandidatin abgelehnt wurde, fehlt der Männerrunde eine Frau. 50 Prozent des Wahlvolks sind in diesem patriarchalisch geprägten Landkreis nicht repräsentiert. Deshalb habe ich mich zur Kandidatur entschlossen und will die Chance nutzen, die ÖDP bekannter zu machen. Dass das ‚Ö‘ nicht für Österreich steht, sollte sich langsam herumgesprochen haben.“ Künkele erinnerte an das von der ÖDP initiierte erfolgreiche Volksbegehren ‚Rettet die Bienen‘ und den engagierten Einsatz der ÖDP-Landesvorsitzenden Agnes Becker, die ein Vorbild für sie sei.

Als politische Themen, für die sie als Landrätin eintreten möchte, steht zunächst die „Klimaverbesserung“. Damit meinte Künkele nicht nur den Klimaschutz, sondern auch eine verbesserte Gesprächsatmosphäre mit den Kreistagskolleg/innen in den angrenzenden Landkreisen. Die Kliniken Südostbayerns in den Landkreisen TS und BGL und die Zukunft des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) liegen ihr besonders am Herzen.

„Die Situation in den Krankenhäusern ist nicht rosig. Die bestehende Deckungslücke in Millionenhöhe wird auch in den nächsten Jahren eine höhere Verschuldung nach sich ziehen. Dass die Reform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Risiken für viele Krankenhäuser enthält, ist zwar richtig, aber den Krankenhäusern im Freistaat geht es auch wegen der fehlenden bayerischen Krankenhausplanung schlecht. Die ist nämlich Länder-, nicht Kreissache.“ Für Künkele bleibt die Krankenhaus-Misere unter Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach ein „Brückenthema“ mindestens bis zur Kommunalwahl 2026. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die aktuelle Online-Petition der ÖDP zur verbesserten bayerischen Krankenhausplanung (www.oedp-bayern.de).

Der ÖPNV solle attraktiver gemacht werden, ein Verkehrsverbund mit Salzburg und/oder dem MVV dürfe nicht ausgeschlossen werden, um den ÖPNV als Alternative zum Zweitauto attraktiver zu machen.

„Ziel der Landkreispolitik muss es sein, bis 2035 Klimaneutralität zu erreichen.“ Dies sei nur über erneuerbare Energien wie Photovoltaik, Geothermie und Windkraft erreichbar. Wichtig sei die Kooperation mir den Gemeinden und der Bevölkerung. Der Ausbau der bestehenden Wasserkraftwerke müsse eine Option sein, ein Tabu sei aber der Ausbau der Salzach. Ein geplantes Kraftwerk an der Salzach führe nur zu einer Steigerung von 0,02 Prozent des Wasserkraftanteils an Stromgewinnung, damit würde der letzte freifließende Voralpenfluss Bayerns geopfert. Zwei bis drei Windräder könnten dieselbe Menge Strom liefern, so Künkele.

Zum Schutz der kleinstrukturierten bäuerlichen Landwirtschaft sollte eine organisierte Vermarktung regionaler Erzeugnisse an Kindergärten, Schulen, Kliniken und Altersheime erfolgen. Weitere Anliegen der ÖDP-Kandidatin sind Arten-, Moor- und Ressourcenschutz sowie bezahlbarer Wohnraum. „Alte“ Gewerbegebiete sollten in Mischgebiete umgewidmet werden, durch die Ansiedlung klimaneutraler, flächensparender Gewerbebetriebe und Investitionen in kommunale Einrichtungen könne die Wirtschaft gefördert werden, von gesichtslosen neuen Gewerbegebieten und Einkaufszentren auf der grünen Wiese sei dagegen Abstand zu nehmen.

Die Förderung der Bildung und Schulen liege der ÖDP-Kandidatin am Herzen, vorhandene Investitionsprogramme wie die Berufsschule I oder der Campus Chiemgau sollten abgewickelt werden. „Wir brauchen eine nachhaltige Entwicklung und qualitatives statt quantitatives Wachstum. Unbegrenztes Wachstum in einer Welt der begrenzten Ressourcen führt logischerweise in die Katastrophe. Helfen wir alle zusammen für eine lebenswerte Welt und Umwelt für uns, unsere Kinder und Enkelkinder“, so Künkele abschließend.

Im Anschluss entwickelte sich eine rege Diskussion.<s> </s>Alois Dirnaichner (Schnaitsee) stellte die Frage nach den politischen Unterschieden zwischen der ÖDP und den Grünen. Dr. Künkele hob die gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Grünen im Kreistag hervor. Aber auf Landes- und Bundesebene gebe es durchaus Unterschiede, da die ÖDP noch mehr den Gedanken des „Maßhaltens“ und der Resilienz vertritt und bewusst keine Firmenspenden annimmt, um ihre politischen Ziele unabhängig vertreten zu können. Hermann Hofstätter aus Truchtlaching wies darauf hin, dass es gerade bei der Grünen Jugend inzwischen viele Befürworter der „neuen“ Gentechnik gebe, während sich die ÖDP ganz bewusst und konsequent gegen jedweden Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen in der Landwirtschaft einsetze. Diese bringe nach Meinung der ÖDP sowohl für die (bäuerliche) Landwirtschaft, als auch für Verbraucher, Allergiker und Natur nur Risiken und Nachteile. Helmut Kauer aus Traunreut wollte wissen, wie sich die Einbindung der Jugend in die Politik verbessern ließe. Die Kandidatin erwiderte, dass das Interesse an der Politik z. B. durch die Einführung eines Jugendparlaments sowie durch verstärkte politische Bildung gefördert werden könnte, insbesondere auch in den Mittelschulen.

Im weiteren Verlauf der Versammlung stellten Künkele und Andreas Huber die Inhalte ihrer Arbeit im Kreis- bzw. Bezirkstag vor und trotz vorgerückter Zeit gab es auch hierzu noch viele Wortmeldungen. ÖDP-Kreisvorsitzender Georg Huber und sein Stellvertreter Bruno Siglreitmaier (Chieming) betonten, wie wichtig der Zusammenhalt im Kreisverband sei, um in der kurzen Zeit bis zur Landratswahl am 29.Juni die Ideen und Ziele der Ökologisch Demokratischen Partei bekannt zu machen und für unsere Landratskandidatin zu werben.

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